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Nahverkehrs-Tage 2025 in Kassel: Zwei Tage im Zeichen von Mobilität und Gesundheit

Teilnehmende und Veranstalter der Gesprächsrunde zum Thema "Wer Bus und Bahn fährt, lebt gesünder": von links Dr. Achim Schmidt (Deutsche Sporthochschule Köln), Dr. Vivian Frick (Institut für ökologische Wirtschaftsforschung), Marian Volmer (Nordhessischer VerkehrsVerbund), Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer (Universität Kassel) und Thorsten Bauer (Barmer). Foto: Nina Skripietz/NVV

Veranstalter und Best-Paper-Award Finalisten: von links Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer (Universität Kassel), Heiko Lindner (Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG), Sarah Schmidt (Nordhessischer VerkehrsVerbund), Annika Lux (Best Paper Award Gewinner, Universität Kassel), Anja Schmidt-Bäumler (Universität Kassel), Kai Georg Bachmann (Regionalmanagement Nordhessen GmbH) und Dr. Alexandra Bensler (Deutsches Institut für Urbanistik). Foto: Marc Göbert

Bei den Nahverkehrs-Tagen 2025 in Kassel diskutierten Wissenschaft, Praxis und Politik, wie der ÖPNV nicht nur Klima und Städte entlastet, sondern auch die Gesundheit der Menschen fördert. Höhepunkte waren die Verleihung des Best-Paper-Awards sowie eine prominent besetzte Podiumsdiskussion. Veranstaltet wurden die Nahverkehrs-Tage vom Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrssysteme der Universität Kassel, dem Regionalmanagement Nordhessen, der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft und dem Nordhessischen VerkehrsVerbund. 

Insgesamt standen die Nahverkehrstage 2025 ganz im Zeichen der Frage, wie der öffentliche Verkehr zu einer gesünderen Gesellschaft beitragen kann. In Vorträgen, Fachpanels und Diskussionen beleuchteten Wissenschaftlerinnen, Praktiker und Branchenvertreter Themen wie den Beitrag des ÖPNV zur Bewegung im Alltag, die soziale Teilhabe durch neue Mobilitätsangebote oder den volkswirtschaftlichen Nutzen gesünderer Städte.

Besonders eindrücklich wurde deutlich: Wer Bus und Bahn fährt, stärkt nicht nur das Klima, sondern auch die eigene Gesundheit – und leistet damit einen wertvollen Beitrag zum Gemeinwohl. Mit mehr als 140 Teilnehmenden an beiden Tagen und einer regen Beteiligung aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik haben die Nahverkehrstage 2025 ihren Anspruch eingelöst, Impulse für eine zukunftsfähige und gesunde Mobilität zu setzen.

Wer Bus und Bahn fährt, lebt gesünder: Gesprächsrunde und Diskussion

Den Abschluss des ersten Tages bildete die Gesprächsrunde aus der Reihe „Mobilität der Zukunft“ am Donnerstagabend. Wer Bus und Bahn fährt, lebt gesünder – über diese These diskutierte Prof. Dr. Carsten Sommer, Leiter des Fachgebiets Verkehrsplanung und Verkehrssysteme an der Universität Kassel, mit Expertinnen und Experten. 

Mit dabei waren Dr. Vivian Frick, Wissenschaftlerin am Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung, Dr. Achim Schmidt, Forscher am Institut für Outdoorsport und Umweltforschung der Deutschen Sporthochschule Köln – beide auch Vortragende bei den Nahverkehrstagen – sowie Thorsten Bauer, Geschäftsführer der Kasseler Barmer-Geschäftsstelle und ehemals Torjäger beim KSV Hessen Kassel.

In der Diskussionsrunde wurde – wie zuvor auch bei den Vorträgen im Rahmen der Nahverkehrs-Tage – deutlich, dass ÖPNV-Nutzung und Gesundheit auf vielfältige Weise miteinander verknüpft sind. Das beginnt schon beim Fußweg zur Haltestelle: Wer im Alltag viel Bus und Bahn nutzt, bewegt sich deutlich mehr als Menschen, die vor allem mit dem Auto unterwegs sind – und lebt damit auch gesünder. Hinzu kommen weitere Faktoren wie der reduzierte Schadstoffausstoß, der geringere Flächenverbrauch und das niedrigere Unfallrisiko beim Bus- und Bahnfahren im Vergleich etwa zu Wegen, die mit dem Auto zurückgelegt werden: ÖPNV-Nutzung wirke sich somit positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Menschen aus. Könnte man ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer dafür nicht belohnen – zum Beispiel durch ein Bonussystem bei den Krankenkassen? Dieser Vorschlag von Moderator Carsten Sommer erntete viel Applaus bei den mehr als 160 Zuhörerinnen und Zuhörern, die sich ebenfalls rege an der Diskussion beteiligten. 

Junge Wissenschaft im Rampenlicht: Best-Paper-Award an Annika Lux verliehen

Neben den zahlreichen Vorträgen und Diskussionen war die Verleihung des Best-Paper-Awards ein Höhepunkt der Nahverkehrstage 2025. Mit diesem Preis zeichnen NVV, KVG, Regionalmanagement Nordhessen und die Universität Kassel herausragende Arbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses aus.

In diesem Jahr ging die Auszeichnung an Annika Lux für ihre Arbeit „Crashkurs in Sicherheit: Bus und Auto im Vergleich – Unfallstatistiken und COVID-19 Infektionsrisiken unter der Lupe“. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die positiven Wirkungen des öffentlichen Verkehrs auf Gesundheit und Sicherheit künftig noch stärker in Forschung, Planung und Kommunikation berücksichtigt werden können.

Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer betonte in seiner Laudatio, dass die Arbeit sowohl durch ihren wissenschaftlichen Anspruch als auch durch ihren hohen Praxisbezug hervorsticht. Damit sei sie beispielhaft für den Anspruch der Nahverkehrstage, innovative Forschung und konkrete Handlungsperspektiven miteinander zu verbinden. Die Preisverleihung fand am Freitagmittag statt und bildete zugleich den Schlusspunkt einer zweitägigen, intensiven Fachtagung.

Kai Georg Bachmann, Geschäftsführer des Regionalmanagements Nordhessen, resümiert: „Mit dem Best-Paper-Award und der Podiumsdiskussion schaffen wir eine Plattform für Dialog und Innovation und stärken zugleich die Sichtbarkeit Nordhessens als Mobilitätsregion.“

Marian Volmer, Geschäftsführer des Nordhessischen VerkehrsVerbunds, hebt hervor: „Bus und Bahn fahren ist gut fürs Klima – und für unser aller Gesundheit. Das zeigt einmal mehr, wie wichtig ein gutes und flächendeckendes ÖPNV-Angebot auch im ländlichen Raum ist – damit wirklich alle Menschen von diesen Vorteilen profitieren. Gut, dass wir als NVV unser Ziel „Jedes Dorf, Jede Stunde“ so gut wie erreicht haben: Fast alle Orte in Nordhessen sind mindestens im Stundentakt mit Bus oder Bahn erreichbar.“ 

Heiko Lindner, Prokurist der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG, unterstreicht: „Die Tagung hat gezeigt, wie stark das Thema Gesundheit als Argument für den ÖPNV wirkt. Wenn wir diesen Aspekt konsequent in unsere Arbeit integrieren, besteht großes Potenzial, auch neue Zielgruppen als Fahrgäste zu gewinnen – und wir leisten zugleich einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.“