Mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen einfach in den Bus steigen und losfahren: Barrierefreie Haltestellen machen es möglich. Die Stadt Hofgeismar baut aktuell Haltestellen in der Kernstadt und den Stadtteilen barrierefrei um – und erleichtert so ihren Einwohnerinnen und Einwohnern den Zugang zum öffentlichen Nahverkehr.
Konkret werden Haltebuchten zurückgebaut und Busborde und taktile Leitfelder eingebaut, die einen stufenlosen Ein- und Ausstieg ermöglichen. Auch der Weg zur Haltestelle wird barrierefrei gestaltet, etwa, indem Bordsteinkanten abgesenkt werden, damit die Straße ohne Hindernisse überquert werden kann. Im Zuge des Umbaus wird insgesamt die Aufenthaltsqualität an den Haltestellen verbessert – beispielsweise durch Beleuchtung, einen verbesserten Schutz vor Regen, Wind und Sonne, sowie Fahrradbügel.
Folgende Haltestellen baut die Stadt Hofgeismar in diesem Jahr barrierefrei aus:
In der Kernstadt Hofgeismar die Haltestelle
- Evangelische Altenhilfe
- Schöneberg Mitte
- Carlsdorf Mitte
- Hombressen Dorfgemeinschaftshaus.
sowie in den Stadtteilen die Haltestellen
Bei der Auswahl der Haltestellen für den Umbau war das Ziel, in den Stadtteilen an zentraler Stelle in jede Fahrtrichtung die Möglichkeit zum barrierefreien Ein- und Ausstieg zu erreichen. Die Haltestelle Evangelische Altenhilfe in der Kernstadt Hofgeismar beispielsweise wurde aufgrund der Nähe zur Pflegeeinrichtung der Altenhilfe ausgewählt. „Der Neubau des Brunnenhauses, in dem die Evangelische Altenhilfe Pflege und Betreutes Wohnen anbietet, wurde kürzlich fertiggestellt. Mit dem barrierefreien Ausbau der nahegelegenen Bushaltestelle stärken wir diesen Standort zusätzlich”, sagt Hofgeismars Bürgermeister Torben Busse.
Die Haltestellen werden von unterschiedlichen regionalen und lokalen Linien angefahren. An der Haltestelle Evangelische Altenhilfe in der Kernstadt halten neben der StadtBus-Linie 185 auch Linien ins Umland, z.B. die Linie 180 (Hofgeismar <> Bad Karlshafen). Die Haltestelle Mitte im Stadtteil Carlsdorf wird montags bis samstags tagsüber von der Linie
191 (Hofgeismar <> Hombressen) im Stundentakt bedient, abends und an Sonn- und Feiertagen hält dort ebenfalls im Stundentakt die Linie
192 (Hofgeismar <> Bodenfelde). An der Haltestelle Hombressen Dorfgemeinschaftshaus halten insbesondere zu Schulzeiten Busse der Linie
191. Im Stadtteil Schöneberg halten an der Haltestelle Mitte neben zum einen im Stundentakt verkehrenden Buslinien 140 (Hofgeismar <> Warburg) und
180 auch die zu Schulzeiten ergänzenden Linien
142 (Hofgeismar <> Liebenau) und
181 (Hofgeismar <> Bad Karlshafen).
Begonnen haben die Arbeiten im Herbst 2024 an der Haltestelle Carlsdorf Mitte. Diese Haltestelle ist nun fertiggestellt und vollständig barrierefrei gestaltet. Zudem ist das bestehende Wartehäuschen an der Haltestelle jetzt beleuchtet, um das Warten auf den Bus auch nach Einbruch der Dunkelheit angenehmer zu machen. Einzelne Gefache wurden durch Glaselemente ersetzt, um den Unterstand transparenter zu machen. Außerdem wurden Fahrradbügel angebracht, so dass Fahrgäste, die den Weg zur Haltestelle mit dem Rad zurücklegen, dieses dort sicher anschließen können.
Im zweiten Schritt wurde die Haltestelle Evangelische Altenhilfe in der Kernstadt barrierefrei umgebaut. Dort wurde eine Vitrinenbeleuchtung angebracht, so dass Fahrpläne und andere Informationen in der Vitrine auch bei wenig Tageslicht gut lesbar sind. Auch an dieser Haltestelle gibt es nun Fahrradbügel. Die anderen Haltestellen folgen sukzessive. Voraussichtlich im Spätsommer 2025 wird der Ausbau aller vier Haltestellen abgeschlossen sein.
Insgesamt kostet der Umbau der genannten Haltestellen 630.000 Euro.
Hinzu kommen Planungs- und Baunebenkosten in Höhe von 75.000 Euro, von denen der Nordhessische VerkehrsVerbund (NVV) 50 Prozent übernimmt. Darüber hinaus berät der NVV die Stadt Hofgeismar bei der Planung der Umbauarbeiten. Für die Baukosten gibt es einen Zuschuss vom Land Hessen in Höhe von 85 Prozent der Gesamtkosten – maximal 450.000 Euro.
„Der NVV legt großen Wert darauf, dass alle Menschen in Nordhessen Bus und Bahn möglichst problemlos nutzen können. Barrierefreiheit spielt dabei eine große Rolle“, sagt NVV-Geschäftsführer Marian Volmer. „Wir wissen, welche finanzielle Herausforderung der barrierefreie Umbau von Haltestellen aktuell für Städte und Gemeinden in Nordhessen darstellt. Deshalb sind wir froh, wenn Kommunen wie Hofgeismar solche Bauvorhaben angehen – und wir als NVV unterstützen die Städte und Gemeinden dabei gern mit unserem Knowhow“, erläutert Volmer.
Einen Beitrag zum barrierefreien ÖPNV im NVV-Gebiet leisten beispielsweise auch Fahrzeuge mit niedrigem Einstieg und Abstellflächen für Rollstuhl, Rollator und Kinderwagen, sowie Fahrgastinformationen mit dem Zwei-Sinne-Prinzip: Sie werden so präsentiert, dass auch Fahrgäste mit Seh- oder Hörbehinderung diese wahrnehmen können.
Alle Informationen zum barrierefreien Reisen mit Bus und Bahn im NVV-Gebiet finden sich auf der Internetseite des Nordhessischen VerkehrsVerbunds unter NVV: Barrierefrei unterwegs.